Ironman Hamburg – Die Premiere Teil 1

Hamburg empfing uns mit typisch norddeutschen Wetter. Es war nicht unbedingt kalt, dafür regnete es wie aus Kübeln. Die Wettkampfbesprechung am Freitag und auch der Bike check-in am Samstag waren eine ziemlich nasse Angelegenheit.
Den Rat einer erfahrenen Athletin folgend, packte ich die Radsachen mit Helm und Startnr. vorsichtshalber in zwei Plastikbeutel, falls es auch die Nacht durchregnen sollte. Eine Maßnahme, die später noch Auswirkungen haben sollte.
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Auf der Nudelparty gab es dann ein Wiedersehen mit bekannten Athleten aus den Trainingscamps und Wettkämpfen. Wenn ich an meinen ersten IM in 2013 zurückdenke, so haben die Vor- und Nachwettkampfverpflegung doch spürbar nachgelassen.

Abends im Bett kommen die Gedanken auf, ob die gesamte Vorbereitung nun gut und ausreichend war 😉 Auf jeden Fall kamen mir die vier Wochen längere Vorbereitungszeit sehr gelegen. Alles Weitere wird sich zeigen.
Der größte Fehler, den m. E. mehrfache Langdistanz-Finisher machen können, ist sich zu sagen, das ist alles halb so wild, du hast so etwas schon mehrfach geschafft und auch dieser IM wird schon klappen.
Nein, ich wollte mir den nötigen Respekt vor der Langdistanz bewahren und den Wettkampf mit der entsprechenden Einstellung angehen. Richtig Respekt hatte ich hingegen vor der ersten halben Stunde beim Schwimmen, den neben meinen eigenen „Schwierigkeiten“ kamen noch so einige Horrorgeschichten um die Binnen- und Aussenalster dazu 🙂 .

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Zurückhaltend wie ich bin, reihte ich mich für den Rolling Start (zum ersten Mal) sehr, sehr weit hinten ein. Viele Teilnehmer mögen diesen Rolling Start nicht. Ich finde es eine gute Sache. Entfernt vom üblichen Startgetümmel konnte ich mich „in Ruhe“ um meine Anlaufschwierigkeiten kümmern 😉 .  Wieder dauerte es (viel zu ) lange bis ich in den Rhythmus kam, aber dann konnte ich im Slalom an die vor mir schwimmenden Teilnehmern langsam vorbei kommen. Das Alsterwasser (einige hatten danach echte Probleme) und auch das Schwimmen unter den dunklen Brücken machte mir nichts aus und so kam ich nach 1:26 Std. aus dem Wasser. Ich nehme hier die offiziellen Zeiten, obwohl meine Garmin hiervon etwas abweicht. Die Schwimmzeit war o.k., auch wenn es gern zwei bis drei Minuten schneller hätte sein können 🙂 .

Ich fühlte mich gut und locker, lief in die sehr lange Wechselzone und zog mich rasch um. Klar, es dauert bei mir immer etwas länger bis ich startklar für die zweite Disziplin bin 😉 . Deshalb schnell weiter zum Rad und flott zum Ende der wirklich langen Wechselzone, um dann endlich aufs Rad zu steigen.  Zwei Meter vor Ende der Wechselzone fuhr mir der Schrecken in die Glieder. Ich hatte meine Startnummer nicht um !?! Da sie diesmal nicht am Rad hing, sondern in einem extra Beutel war, hatte ich sie schlicht vergessen 😦 . Was nun? Kurz überlegt, aber ohne Nummer wollte ich dann doch nicht losfahren.  Schnell habe ich das Rad einem Ordner in die Hand gedrückt und bin, so schnell es mit Radschuhen geht, den sehr, sehr langen Weg zurück gesprintet.  Den Jungs bei den Wechselbeuteln rief ich zu sie mögen doch den Radbeutel mit der Nr. 2358 raussuchen, was sofort allgemeine Heiterkeit auslöste. Ich rannte weiter ins Wechselzelt und sah ihn sofort. Unschuldig lag der weiße Beutel mit meiner Startnummer auf dem Boden.  Nun noch einmal die inzwischen gefühlt noch längerer gewordene Wechselzone wieder zurück zum Rad gelaufen.
Diese Slapstick-Nummer brachte mir eine erste Wechselzeit von immerhin 17:40 Minuten ein 😦 .

Entsprechend gut gelaunt machte ich mich endlich auf die Radstrecke.
Obwohl ich recht früh schon meine Oberschenkel merkte, ging es recht gut los. Über die berüchtigte Köhlbrandbrücke ging es erstaunlich locker rüber. Der Kurs ist recht wellig ohne große Anstiege, der allerdings seine Höhenmeter mit ständigem Auf und Ab einsammelt.   Beim Wendepunkt war meine Stimmung wieder sehr gut, denn mit einer Zeit von 3:15 Std. für die ersten 91 Kilometer war ich sehr zufrieden.

Wie es mir auf der zweiten Radrunde und weiter erging, wird in Teil 2 beschrieben. 😉

6 Gedanken zu „Ironman Hamburg – Die Premiere Teil 1

  1. Lieber Frank! Ich bin froh, dass die 17 Minuten Wechselzeit nicht durch Probleme, sondern ausschließlich durch zu gute Vorbereitung und ein paar Extrameter zu Stande gekommen sind. 🙂
    Viele Grüße,
    Claudi

  2. Lieber Frank,
    ich habe dich im Livestream durch das Ziel laufen gesehen. Herzlichen Glückwunsch! Bei meinem letzten Start beim „normalen“ Triathlon in Hamburg, habe ich meine Radschuhe direkt am Wechselbalken an- bzw. ausgezogen, dann liessen sich die auch dort langen Wege besser laufen. Und jetzt bin ich total gespannt auf Teil 2 ;-).
    Liebe Grüße und gute Erholung
    Karina

    • Hallo Karina,
      vielen Dank. Ich bin gar nicht auf den Gedanken gekommen die schuhe auszuziehen. Vielleicht beim nächsten Mal 🙂 :-).
      Dann beeile ich mich am mit Teil2 😉 .
      Liebe Grüße
      Frank

  3. Lieber Frank,
    echt cool 😎 , du hast meine Wechselzeit getoppt 😀
    Nimm es locker, es sind diese Geschichten, die man später immer wieder erzählt 😉
    Die Hauptsache ist, du bist gut durchs Wasser und aufs Rad gekommen.
    Ich bin jetzt gespannt wie es weiter geht
    Liebe Grüße
    Helge

  4. Liebe Helge,
    es war nicht einfach diese Wechselzeit zu schaffen, da musste ich schon in die Trickkiste greifen 🙂 .
    Teil 2 ist jetzt da und ich kann jetzt in Ruhe deinen Bericht vom Inferno lesen 😉
    Liebe Grüße
    Frank

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