Saisonplanung

Allein bei dem Wort gerate ich schon ins Schmunzeln.
Nein, nicht weil Corona inzwischen alles über den Haufen geworfen hat, sondern weil für mich schon viel früher die Planung 2020 schon für die Tonne war.
Wie heißt es so schön:
Leben ist das was passiert, während du eifrig dabei bist, andere Pläne zu machen.
Ab Herbst letzten Jahres hatte ich irgendwie in den Kopf bekommen, dass ich ja noch nie in Australien war und eine Reise dorthin immer höher auf meine Bucket-List kletterte. Zufällig habe ich dann auch einen Bericht über den Ironman in Cairns gelesen und wusste direkt, dass wäre doch die perfekte Kombination 🙂
Mit Freunden wurden auch gleich Späße darüber gemacht, wie es ist, mit recht gefährlichen Quallen und sonstigem Meeresgetier dort zu schwimmen.

Aber dann ging es wieder los mit dem Knie. Die Probleme wurden immer deutlicher spürbar und machten die Läufe zunehmend beschwerlicher und auch deutlich kürzer 😦
Hinzu kam als zweite Baustelle die Atmung (wohlgemerkt schon sehr viel länger vor
Corona). Inzwischen brauche ich zwei bis drei Kilometer bis ich halbwegs Luft bekomme und beim Laufen nicht pumpen muss wie ein Maikäfer.
Alles in einem sehr moderaten Anfangstempo. 😦
Somit war dann spätestens zum Jahreswechsel klar, dass ich lange Läufe und Wettkämpfe erstmal vergessen kann und mich primär um diese zwei Baustellen kümmern muss.
Mit dem Knie bin ich dann auch zu einem anerkannten Sportorthopäden in München
gegangen, der mit gleich zum MRT weitergeleitet hat, da er nach eigenen Aussagen
auch kein Hellseher war. Die gute Nachricht war, dass das vor über dreißig Jahren ersetzte Kreuzband immer noch gut hielt und seine Arbeit zuverlässig erledigt 🙂
Allerdings sind Außen- und Innenmeniskus an- bzw. eingerissen. Am meisten Probleme
macht jedoch der Knochen hinter der Kniescheibe, der durch Arthrose ziemlich abgerieben ist. 😦
Da ich trotzdem, für den Doc recht erstaunlich, zwar mit Beschwerden, aber immer noch um die 10 km laufen kann, kamen wir darüber ein, erstmal von einer OP abzusehen, denn die würde auch nur eine „Flickerei„ sein. Wir einigten uns darauf, es erst einmal mit gezielten Muskelaufbau von den Füßen bis zu den Oberschenkeln und zusätzlich mit einer Hyaluron-Therapie zu versuchen.
Beides brachte bislang keinen durchschlagenden Erfolg, es wurde aber auch
nicht schlimmer. Soweit so schlecht. 😦

Nichtsdestotrotz dachte ich mir als bekennender Optimist, dass eine Mitteldistanz, (das wäre dann meine Erste! ) bei allem Respekt, schon noch möglich sein sollte.
Schwimmen geht, Radfahren sollte auch möglich sein und Laufen, halt dann alles was noch machbar ist 😉
Blieb noch die Frage, welche Mitteldistanz es sein sollte.
Eine MD hatte ich schon sehr lange im Auge, mich aber wegen der anspruchsvollen
Radstrecke, nicht mal in Vorbereitung auf die Langdistanzen, so recht getraut. 😉
Aber in 2020 wollte ich es wagen und hatte auch das große Glück noch einen Startplatz für den Ironman 70.3 in Kraichgau zu bekommen. 🙂
Damit war klar, dass ich deutlich mehr Radfahren im profilierten Gelände trainieren muss als bisher. Das war o. k., denn Radfahren geht mit dem Knie deutlich besser als laufen.
Eine OD und wenn es geht ein paar kleinere Laufwettbewerbe sollten die Vorbereitung
abrunden.

Ja, dann kam Corona und die damit verbundenen Einschränkungen u. a.
auch die Absage der Trainingswoche auf Mallorca

Aber hier gern noch einmal. Die Einschränkungen halten sich bei mir persönlich sehr in
Grenzen. Ganz im Gegensatz zu denjenigen die gesundheitsbedingt richtige Probleme  oder auch echte Existenzsorgen haben. Oder auch diejenigen, die das öffentliche Leben aktuell überhaupt am Laufen halten.
Ich kann meinen Sport, wenn auch allein und nicht in der Gruppe, immer noch ausüben,
kann meine Arbeit im Home Office erledigen und habe überhaupt keinen Grund zu jammern!
Ich werde die Zeit nutzen, um die o. g. Baustellen und Wehwehchen so gut es geht zu
behandeln und auf den einsamen Läufen meine weitere Saison planen 😉

Update: Kraichgau ist zwar offiziell noch nicht abgesagt, aber das ist nur noch eine Frage der Zeit !

4 Gedanken zu „Saisonplanung

  1. Lieber Frank,
    das mit dem Knie klingt nicht gut. Ich drücke dir die Daumen, das es besser wird mit der Behandlung. Und immer schön die Muskeln aufbauen 🙂 . Das ist ja in jedem Falle gut.
    Tja, also Kraichgau ist ein wirklich toller Wettkampf. War meine erste Mitteldistanz. Die Radstrecke ist einfach wunderschön. Und ganz schön hügelig 😆
    Also etwas profilierter Radfahren wäre da schon zu empfehlen.
    Ich glaube aber auch nicht, das der Wettkampf stattfindet.
    Aber mal abwarten. Vielleicht findet sich ja auch noch was anderes als Alternative später im Jahr. Und wenn nicht, dann eben für die nächste Saison 🙂
    Es ist schön, das du nicht jammerst, ich sehe es wie du: wir haben nicht wirklich einen grund dazu. Hoffen wir, das wir gesund bleiben.
    Liebe Grüße
    Helge

  2. Lieber Frank,
    irgendwie höre ich gerade um mich herum sehr viel Knie… Ich würde auch erstmal alles andere probieren, bevor ich operieren lassen würde. Kann man ja dann immer noch. Ich drücke die Daumen. Inzwischen sind wir ja interfamiliär der Meinung, dass dieses ganze C….Sache auch irgendwie etwas zu bedeuten hat. Mich trifft sie sportlich nicht wirklich, da ich ja anscheinend vorrausschauend für dieses Jahr keine Wettkämpfe oder Trainingslager geplant hatte. Blöd nur, dass ich gerade unheimlich viel Zeit zum Radfahren und Laufen habe ;-). Aber wie du schon schreibst, Ende des Jahres ergibt sich sicher noch was. Ach ja, schwimmen ist sehr schonend für das Knie (ausser Brustschwimmen natürlich )……..
    Liebe Grüße und bleib gesund
    Karina

    • Liebe Karina,
      vielen Dank! war mir schon klar, dass ein dezenter Hinweis zum Schwimmen kommt 😉 . Aber ja, warum nicht etwas mehr im See schwimmen (wenn er so 20° hat) 🙂 .
      Bleib Du und Deine Familie ebenfalls gesund und liebe Grüße
      Frank

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