Längst ausgebucht

Wie schon erwähnt will ich in diesem Jahr ein paar neue Wege in der Vorbereitung auf die Challenge Roth gehen. Dazu gehört auch, dass ich mir, natürlich in Abstimmung mit dem Trainer, Gedanken zur Wettkampfplanung gemacht habe.
Traditionell und das unabhängig des Hauptwettkampfes habe ich in den letzten Jahren mit meiner Firmenlaufgruppe im Frühjahr immer einen besonderen Halbmarathon in einer interessanten Stadt gemacht.
So ging es bisher über Wien, Dresden, Linz bis nach Amsterdam. Dieses Jahr geht es am ersten Aprilwochenende zum HM nach Prag. Ich freue mich darauf.
Als echten und einzigen Vorbereitungswettkampf habe ich sonst immer nur die Olympische Distanz in Erding (ja genau, wo das Bier herkommt) gemacht. Vielleicht etwas wenig, wegen der fehlenden Wettkampfhärte und so, aber bislang hat es gereicht.
Es macht vlt. den Anschein, dass ich kein Wettkampftyp bin, aber ich denke, es ist eher das Gegenteil der Fall. Ich gehe bei jedem, wirklich jedem Wettkampf an meine Leistungsgrenze. Die mag zwar objektiv nicht sehr hoch und auch nicht besonders schnell sein, aber für mich ist es jedesmal das Ende der Fahnenstange. Wenn ich eine Startnummer umhabe, heißt es für mich alles zu geben was gerade geht. Mich im Wettkampf zu unterhalten oder nur 80/90% zu geben ist nicht möglich.
Dazu fällt mir ein, wie eine Freundin mir einmal erzählte, das ihr Mann beim Kölnmarathon gar nicht bemerken    würde, wenn er am Kölner Dom vorbeiliefe. Sie war etwas ungläubig, dass ich dafür volles Verständnis hatte und es mir ebenso gehen würde. Wir (Männer) sind im Wettkampf halt sehr fokusiert ;-).
Aber wie gesagt will ich neue Wege gehen und deshalb in diesem Jahr eine Halb-/Mitteldistanz als Vorbereitungswettkampf machen.
Aus den oben genanten Gründen sollte diese allerdings schon in einigem Abstand zu Roth sein.
Meine Wahl fiel relativ schnell auf den IM 70.3 auf Mallorca. Anfang Mai mit bestimmt angenehmen Temperaturen, könnte es dort ganz nett werden. Obwohl es mir dann im Wettkampfmodus zum Kloster LLuc hoch, bestimmt die Schuhe ausziehen würde.

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Auf dem Weg zum Kloster

Ungeachtet dessen habe ich mich zur Anmeldung eingeloggt. Aber was war das denn? Das kann ja nicht wahr sein, dass eine der größten Halbdistanzen der Welt im Januar bereits ausgebucht war??!!. Auf Nachfragen bei einigen Insidern, erntete ich nur ein müdes Lächeln mit dem Hinweis, dass der 70.3 bereits im Oktober/November dicht war!
Zu meiner Entschuldigung will ich noch erwähen, dass ich noch Zeiten kenne, als es völlig ausreichend war, sich vier Wochen vor dem Start z. B. beim Berlinmarathon anzumelden 😉 . Da haben sich die Zeiten echt geändert.
Das ist dann wohl ein Wink des Schicksals, dass es vielleicht doch nicht so gut für mich ist, eine Halbdistanz als Vorbereitung zu machen.
Ganz abgehakt habe ich das aber noch nicht. Ich gehe jetzt noch einmal in mich und schaue mir auch den Kalender mit den Wettkampfterminen noch einmal genau an.

und nun doch

Kurz nach Weihnachten habe ich Kassensturz gemacht und erfreulicherweise
festgestellt, dass doch ein paar Münzen übrig geblieben sind.
Geschenkemäßig waren alle versorgt und genug zu essen und zu trinken war auch da. Was also anfangen mit dem unerwarteten „Reichtum“?
Da kam mir noch einmal in denn Sinn die Vorbereitung für die (sicher letzte) Langdistanz, vielleicht doch mit der Unterstützung eines erfahrenen Trainers in Angriff zu nehmen.
Ja ich weiß, ich hatte mich anders entschieden und dies auch so hier verkündet
https://wordpress.com/post/gehtnichtgibtsnicht.wordpress.com/255
Aber damals konnte ich auch nicht damit rechnen, dass mich Weihnachten nicht ganz arm machen würde 🙂 .

Jetzt hieß es nur schnell handeln, bevor ich es mir anders überlege.
Ich brauchte nicht lange nachdenken, wen ich als Trainer mein Vertrauen schenken würde. Meine Wahl fiel auf Uwe, den ich bei den IM-Trainingslagern auf Mallorca kennengelernt habe und der mir einen sehr kompetenten Eindruck machte. Für mich war auch sehr wichtig, dass er neben allen theoretischen Fachwissen uch die praktische Erfahrung von über 20 gefinishten Langdistanzen, davon sieben auf Hawaii, mit einbrachte.
Auch die Befragungen einiger von ihm betreuten Athleten fielen sehr positiv aus.

Nachdem nun schon der erste Monat mit fachlicher Unterstützung um ist, kann schon ein kleines Fazit gezogen werden.
Im Vergleich zu meinem Training in den Vorjahren fiel mir, bedingt durch die freie Zeit zum Jahresanfang, auf, dass ich mindestens einmal die Woche länger gelaufen bin und auch einmal länger auf der Rolle war. Ansonsten ist das Training natürlich, wie es sich gehört, schön strukturiert mit Herzfrequenzvorgaben für die Lauf- und Radeinheiten. Für mich ganz wichtig sind die regelmäßigen Schwimmeinheiten zwei bis dreimal die Woche. Und hier zeigt sich schon, wenn sie auf den Plan stehen, werden sie auch durchgezogen 😉
Vor und nach dem Radfahren und laufen habe ich mich immer schon gedehnt. Das gehört für mich einfach dazu, tut mir gut und wird beibehalten. Neu hingegen sind die wöchentlichen Stabilisations- und Koordinationseinheiten. Alter Schwede, die sind echt anstrengend. Und weil es so ist, werde ich im Februar ergänzend dazu meine persönliche Plank Challenge machen.  
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Im Januar kamen somit
157 Laufkilometer, 306 Radkilometer (alle auf der Rolle) und                         8 Schwimmkilometer (alle in der Halle 🙂
zusammen.
Für einige (Din) sicher sehr wenig, aber für mich in etwa auf dem Niveau der Vorjahre.

Ich bin dann mal sehr gespannt, wie es weiter geht.