Nun war es an der Zeit, die Radstrecke des 70.3 Zell am See in Augenschein, bzw. unter die Räder zu nehmen.
Leider mussten wir zu Beginn ein Stück auf der Bundesstrasse fahren, die natürlich nicht, wie am Renntag, abgesperrt war.
Ich muss sagen, dass ich ja inzwischen auch schon einiges bei meinen Radausfahrten erlebt habe. Aber so rücksichtslosen und aggressiven Autofahrern bin ich bis dahin noch nicht begegnet 😦 .
Nach dem Überholen wurde Zentimeter vor der Gruppe wieder eingeschert und so die ganze Gruppe zu Vollbremsungen gezwungen. Leider kein Einzelfall und es ging soweit, dass einige Teilnehmer entnervt die Ausfahrt abbrechen wollten.
Ich war jedenfalls tief erschüttert, dass Menschen für ein paar Sekunden Zeitvorteil rücksichtslos die Gesundheit anderer massiv gefährden :-(((( .
Dann war es zum Glück überstanden und wir konnten auf kleineren Nebenstraßen die wunderbare Bergwelt genießen.
Der Genuss war für mich aber bald vorbei, denn dann ging es los mit dem Anstieg. Auf insgesamt 13 Kilometern ging es zunächst mit 6% Steigung moderat los. Die letzten
2 Kilometer bis zum höchsten Punkt der Strecke, dem Filzensattel auf 1.286 m , haben es mit bis zu 14 % Steigung dann ( für mich als Flachländer) aber in sich.
Manchmal mache ich mir das Leben auch einfach selbst schwer. Denn am steilsten Teil der Strecke wollte ich endlich aufs kleinste Ritzel runter schalten.
Das aber irgendwie so ungeschickt, dass die Kette absprang. Somit trat ich ins Leere und mangels Vortrieb kippte ich in Zeitlupe um 😦 .
Ich habe mich recht schnell wieder aufgerappelt (kurz die Schulter gescheckt) die Kette wieder aufgelegt und versucht, an der Steigung wieder in Tritt zukommen.
Einige meiner Mitfahrer scheint es jedenfalls amüsiert zu haben.
Ich bin mir heute, einige Tage danach, immer noch nicht sicher, ob ich so etwas im Rennen haben möchte. Nein, ich meine nicht das Umfallen, sondern im Wettkampfmodus die Berge hochfahren 🙂 .
Aber die Entschädigung folgte auf dem Fuße. Nach einem kurzen Stop fürs „Gipfelfoto“ ging es an die Abfahrt. Die Guides mahnten uns noch einmal eindrücklich nicht permanent in die Bremsen zu greifen, denn im Rennen gab es bei der Abfahrt einige Bremsschäden durch Überhitzung. Ein Tipp, den ich gern annahm und es bergab dann laufen ließ. Nur mit einem lokalen Guide vor mir konnte ich die Abfahrt so richtig genießen.
Habe ich schon einmal gesagt, dass ich das Abfahren am meisten liebe 🙂 .
Ich mache mir aber auch nichts vor, dass ich die Zeit, die ich beim hochfahren verliere, auch nur annähernd bei der Abfahrt wieder aufholen kann.
Nachdem alle Teilnehmer wohlbehalten unten angekommen waren, machten wir uns in der geschlossenen Gruppe daran den See zu erreichen.
Durch welliges Gelände auf den nächsten 50 Km kamen wir zügig voran. Die Locals versicherten uns, dass auf diesem Streckenabschnitt der Wettkampf entschieden wird und am Ende die vorn dabei sind, die es hier schaffen, trotz der vielen kleinen Wellen, dass Tempo gleichmäßig hochzuhalten.
Am See angekommen bot sich ein wirklich klischeehafter Postkartenanblick und der Cappuccino schmeckte gleich doppelt so gut.
Abschließend bleibt für mich festzuhalten, dass es eine sehr interessante Radstrecke ist, ich aber, um diese auch im Rennen fahren zu können, schon noch ein paar Höhenmeter auf dem Rad machen sollte 😉 .
Am letzten Tag stand dann noch das Schwimmen im inzwischen wärmer gewordenen See an. Nachdem ich es wider erwarten doch noch geschafft habe in meinen Neo zu kommen, ich schwöre, dass er wirklich jeden Winter mehr einläuft, war das
erste Mal wieder im Freiwasserschwimmen zwar ungewohnt, hat mir aber trotzdem Spaß gemacht.
Ja, richtig gelesen, dass Schwimmen im See hat mir Spaß gemacht 🙂 .
Insgesamt war es ein interessantes Triathlon-Camp mit Schwerpunkt auf die Mitteldistanz. Ich konnte doch noch einiges an Wissen mitnehmen und
habe wieder interessante und nette Menschen kennengelernt. Etwas schmunzeln musste ich schon, mit was für hochwertigem Equipment die Teilnehmer/-innen
unterwegs waren, die bisher Sprint- bzw. Olympischen Distanzen bestritten hatten.
Da komme ich dann schon sehr old school daher, was vlt. doch am Alter liegt, denn die anderen Teilnehmer/-innen waren meist halb so alt wie ich 😉 .
Fazit: Frank geh einfach häufiger radfahren und schwimmen !!! 🙂 🙂 🙂