oder wenn ältere Männer wieder skifahren !
Ich habe mich total darauf gefreut, dass meine Tochter Denise aus Tokyo gekommen ist, um mit mir Sylvester zu feiern und anschließend ein paar Tage im Winterurlaub mit mir zu verbringen.
Sylvester mit sehr viel Fondue-Essen,
eine Tradition die wir mal wieder aufleben ließen und den für mich obligatorischen Neujahrslauf waren klasse und so freuten wir uns beide darauf, am 02.01. früh nach Österreich in die Berge und den Schnee zu fahren.
Vor sehr langer Zeit hatte ich als Norddeutscher jeweils eine Woche Winterurlaub gemacht und mit viel Spaß und auch recht schnell skifahren gelernt.
Aber das war inzwischen 25 Jahre her !!!
Als ich dann vor ein paar Jahren nach Bayern gezogen bin, wollte ich diese Leidenschaft eigentlich wieder aufleben lassen.
Allein die Tatsache, dass ich ungefähr zu der Zeit als ich mit dem skifahren angefangen hatte, ich mir beim Fußballspielen das Kreuzband im rechten Knie abgerissen hatte, hielt mich vom Wiedereinstieg ab. Damals war das noch eine größere Sache mit Bandersatz und einer ca. 25 cm langen Narbe. Seitdem war ich etwas vorsichtig mit den „Knie gefährdenden Sportarten“.
Ausserdem wollte ich in den letzten fünf Jahren die Ironman-Vorbereitungen nicht durch Verletzungen riskieren 😉 .
Nun, da in 2018 , ich weiß nicht, ob es inzwischen alle mitbekommen haben 😉 , keine Langdistanz ansteht, war der Weg frei, um seit sehr langer Zeit mal wieder auf Skiern zu stehen. Noch dazu, dass sich Denise inzwischen zu einer guten Skifahrerin entwickelt hat und ihre neuen, extra mitgebrachten Ski im Schnee der Alpen einweihen wollte.
Die problemlose Anfahrt in unser Skigebiet Bad Gastein in Österreich endete mit einem grandiosen Anblick bei strahlenden Sonnenschein auf die verschneite Bergwelt.
Da waren wir dann auch nicht mehr zu halten. Zügig wurde für mich die Ausrüstung ausgeliehen und die Liftkarte für den Hausberg besorgt.
Dann ging es tatsächlich los. Das erste Mal seit über 25 Jahren auf Skiern!!!
Und das war mir auch anzusehen 😉 . Während mir die Liftfahrt auf den Hausberg mit Unterstützung durch Denise noch gut gelang, hatte ich auf der ersten Abfahrt ganz schön wackelige Knie. Der Unterschied zwischen den inzwischen etablierten Carvern und den mir noch bekannten 2 Meter langen Ski war doch schon recht groß. Diese neuen Dinger machten einfach was sie wollten 😉 . Ich bin das erste Mal mit Müh und Not und mehr schlecht als recht den Hausberg runter. Aber von so etwas lassen wir uns ja nicht abschrecken 😉 und fuhren noch etliche Male hoch und runter, bis die Beine meinten, dass es für den ersten Tag dann auch wirklich reichte.
Wir freuten uns schon auf die nächsten Skitage und beim Abendessen war uns klar, dass wir am nächsten Tag dann auch hoch ins „richtige“ Skigebiet wollten.
Die Freude währte allerdings nicht lange und erhielt einen ordentlichen Dämpfer, als wir am nächsten Morgen feststellen mussten, dass Denise ihre neuen Ski nicht mehr im Hotel-Skikeller aufzufinden waren 😦 😦 😦 . Das Hotelpersonal war sich ziemlich sicher, dass hier nur eine Verwechslung vorliegen konnte und jemand die Skier aus Versehen vertauscht hatte. Sie waren der Meinung, dass die Ski spätestens am Abend wieder auftauchen. Um uns dadurch nicht den Tag verderben zu lassen, haben wir ihr kurzerhand ein paar richtig gute Ski ausgeliehen.
Um es vorweg zu nehmen, sooft wir in den nächsten Tagen auch den Skikeller aufsuchten, die Skier blieben verschwunden. Auch wenn die Polizei ebenfalls von einer Verwechslung ausging, blieb die Tatsache, dass die Ski endgültig, aus welchem Grund auch immer, weg waren. Mehr als ärgerlich 😦 .
Zurück zum Ski fahren. Die Abfahrt, die wir uns im „richtigen“ Skigebiet ausgeguckt hatten, war für mich die richtige Mischung aus Anstrengung und Erholung. Für Könner sicherlich sehr harmlos, aber für mich auch anspruchsvoll. Mit zunehmender Übung fügten sich die Carver auch immer mehr meinen Anweisungen und das Fahren wurde immer flüssiger und machte dementsprechend auch immer mehr Spaß 🙂 .
Aber dann passierte es !
Kurz vor der geplanten Mittagspause, ich war richtig schön in Fahrt, als ich an den rechten Pistenrand wollte um anzuhalten. Aus den Augenwinkeln bemerkte ich, das mich rechts noch eine Fahrerin überholen wollte. Um einen Zusammenstoß zu verhindern zog ich noch einmal gerade und plötzlich fand ich mich der Länge nach im Schnee wieder! Ups, wie kam das denn?? Nicht so richtig realisierend was wirklich passiert war, richtete ich mich ganz langsam wieder auf. Jetzt spürte ich, dass ich an der linken Schulter und am rechten Daumen ordentlich etwas mitbekommen hatte. 😦 .
Mühsam und unter Adrenalineinfluss gelang es mir bis zur nächsten Hütte zu kommen, um mich dort etwas zu erholen.
Denise bat ich doch noch ein paar Abfahrten zu machen, denn sie sollte ja nicht wegen meiner Schusseligkeit aufs Skifahren verzichten. Da sich der Himmel immer mehr zuzog und bald starker Schneefall einsetzte, holte mich Denise ab, um gemeinsam ins Tal zu fahren. Das ging dann auch gerade noch so.
Auf dem Hotelzimmer wurde der „Schaden“ dann in Augenschein genommen. Der Daumen, der sich an der Handschlaufe vom Skistock gestaucht hatte, war fast auf die doppelte Größe angeschwollen 😦 . Die Schulter schmerzte einfach nur ordentlich, aber äußerlich war nichts zu sehen.
Am nächsten Morgen war dann für mich nicht mehr an skifahren zu denken. Auch Denise beschloss lieber bei mir zu bleiben, als allein auf die Piste zu gehen. außerdem war immer noch starker Schneefall, sodass skifahren ohnehin nicht mehr so einfach möglich gewesen wäre.
Wir überlegten kurz, ob wir vorzeitig abreisen sollten, beschlossen dann aber die Annehmlichkeiten, wie z. B. das hervorragende Abendessen, weiter zu nutzen und machten uns auf den Weg nach Zell am See. Vom See war aufgrund des Schneetreibens nicht viel zu sehen.
Bei einem sehr leckeren Stück Sachertorte und dem beinahe Blick auf den See beschloss ich im Sommer noch einmal wieder in diese tolle Gegend zu kommen. Vielleicht sogar zum 70.3 Ironman Zell am See.
Am Freitag machten wir uns dann wieder auf dem Heimweg.
Trotz aller Ärgernisse und Missgeschicke waren wir uns einig, dass wir einen tollen Urlaub hatten und die gemeinsame Zeit das Wichtigste war.
Vor ihrem Rückflug nach Tokyo versprach ich Denise noch am Montag zum Arzt zu gehen.
Versprochen ist versprochen ! Was dabei herauskam, lesen wir im nächsten Post 😉 .