Halbmarathon die Zweite

Mit dem Trentino-Halbmarathon am Gardasee stand Mitte November der
zweite Halbmarathon innerhalb von vier Wochen an.
Das war doch großartig, vier Wochen Zeit richtig zu trainieren und versäumtes
aufzuholen 🙂 🙂 🙂 .
Wenn das doch nur so einfach wäre.
Erst einmal musste ich mich vom München-Halbmarathon erholen da dieser doch ein paar Körner gekostet hat. Auch wollte ich dem Knie etwas Regeneration gönnen.
So machte ich in der Vorbereitung „nur“ noch zwei längere Läufe über die HM-Distanz, alles schön ruhig und locker.
Diesmal war ich wieder mit unserer Firmenlaufgruppe unterwegs. Wie bereits früher erwähnt machen wir so einen Ausflug einmal im Jahr, um gemeinsam im Ausland zu laufen.
Die Vorfreude wurde aufgrund der Wetteraussichten etwas getrübt, denn für die gesamten vier Tage waren Regen und Temperaturen im einstelligen Bereich angekündigt.
Tatsächlich hatten wir bei der Anreise am Freitag auf dem Brenner richtiges Schneetreiben und die Streufahrzeuge waren voll im Einsatz. Aber als wir von der Autobahn runter waren und Blick auf den See hatten, wurde es zumindest trocken und wir konnten auf einen kleinen Spaziergang bereits die Regenschirme im Hotel lassen.
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Am Seeufer wurde ich dann ein bisschen nostalgisch, denn das erste Mal waren wir Anfang der 80-iger Jahre mit dem Motorrad und einem kleinen Zweimann-Zelt von Hannover an den Gardasee gefahren. Das zweite und dritte Mal dann zwar schon mit dem Auto, aber immer noch mit Zelt und zwar zum Klettern, mit Ausgangspunkt der kleinen Stadt Arco oberhalb vom See. Arco gilt unter Kletterern als das Mekka der Szene. Nie werde ich den Blick, angeleint am Fels, von oben auf den See vergessen.
Gänsehaut vom Feinsten 🙂 .
Nun war ich wieder hier. Einiges ganz neu, aber Einiges auch noch sehr vertraut.

Und was soll ich sagen, der Blick am Samstagmorgen aus dem Fenster zeigte mir den gegenüberliegenden Berg im Sonnenschein! 🙂
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Es war zwar immer noch frisch aber immerhin mit Sonne. So machten wir uns zu Fuß auf einen herrlichen Spaziergang durch Riva hin zur Halbmarathon-Messe. Und hier war ich echt überrascht. Ich hatte mir den Trentino-HM
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in Riva als kleine, beschauliche Veranstaltung vorgestellt. Es waren dann doch über 4.000 Teilnehmer am Halbmarathon und immerhin noch über 2.500 Teilnehmer am
10 KM-Lauf.
Ach ja, die Messe. Wir wurden zünftig mit Blasmusik begrüßt und konnten mit Schinken, Käse und Rot-und Weißwein unser zweites Frühstück einnehmen. Es gab natürliche auch Kaffee und Kuchen und alkoholfreies wie Iso und Wasser. Alles inklusive!
Somit hatten wir auch genug Kraft, den reichlich gefüllten Starterbeutel abzuholen und zurück ins Hotel zu tragen. 😉
Im Hotel hielten wir uns aber nicht lang auf, denn das Wetter war viel zu schön dazu. Wir nutzen die Möglichkeit vom Hotel kostenfrei Fahrräder auszuleihen und machten uns auf den Weg Richtung Arco, um die Halbmarathonstrecke abzufahren.
Und wieder zog mich diese wunderschöne Landschaft in ihren Bann. Ich muss nicht nur noch lernen vom Fahrrad aus Fotos zu machen, sondern ich muss überhaupt daran denken zu fotografieren 🙂 .
In Arco selbst sah es so aus, dass man sich hier langsam auf den Winterschlaf vorbereitet. Die kleinen Gassen mit den tollen Klettersportläden waren verwaist und es war kein Vergleich mit dem Gewusel von Klettern und Mountainbikern das hier in der Saison herrscht.
So hatten wir auch keine Mühe in einem Cafe am Marktplatz ausreichend Plätze zu finden, um die leckere Kuchenauswahl zu genießen. 🙂
Auch der Rückweg, bei immer noch strahlendem Sonnenschein, war ein Genuß und ich weiß gar nicht, wann ich das letzte Mal so entspannt auf dem (Holland-) Rad gesessen habe.
So nun aber zum Wettkampf. Hatten wir uns am Vortag noch über die verschieden farbigen Startnummern gewundert, wurde schnell klar, dass es sich hierbei um die Kennzeichnung der vier unterschiedlichen Startkanäle handelte. Sehr sinnvoll in Anbetracht der vielen Läufer und der engen Gassen am Start. So liefen wir ohne allzu großes Gedränge zwei Kilometer zum Ortsausgang. Dann ein schönes Stück direkt am See entlang, bevor wir in Richtung der Berge abgebogen sind. Hatte ich schon erwähnt, dass es zwar etwas frisch war, wir aber mit blauen Himmel und Sonnenschein,
ideales Laufwetter hatten?
Durch die gute Vorbereitung s. o. hatte ich schnell meinen Rhythmus gefunden und in der herrlichen Landschaft und bei optimalen Bedingungen war ich
dann richtig im flow. Für mich und besonders in einem Wettkampf eher untypisch! Es war purer Laufgenuß. Sogar die anfänglich gefürchteten Höhenmeter hielten sich in Grenzen 🙂 Nach gut zehn Kilometer waren wir in Arco angekommen und machten uns  auf einer Schleife auf den Weg zurück zum See.
Und wieder untypisch für mich, konnte ich doch zwischen KM 14 -19, wo ich ansonsten immer sehr zu kämpfen habe, diesmal recht leichtfüßig ;-), den ein und anderen Läufer überholen. Bei KM 19 waren wir wieder in Riva am See zurück und hier standen immer mehr Zuschauer, die uns begeistert mit italienischem Temperament anfeuerten und uns zum Schlußspurt aufriefen. Der Zieleinlauf auf dem Marktplatz war mit der jubelnden Menge noch einmal ganz besonders.
Mit 1:52 Std. war ich fünf Minuten schneller als in München und damit auch wieder versöhnt, was die Zeit auf der Halbmarathon-Distanz betrifft 🙂 .
Zurück zur Messe, um den Kleiderbeutel abzuholen, wurden wir diesmal statt mit Blasmusik mit Rockmusik von Queen und AC/DC, live von einer Coverband gesungen, empfangen. Es gab auch diesmal wieder reichlich leckeren Schinken und Bergkäse, den üblichen Rotwein, aber auch die sonstigen Leckereien, die man so als Läufer nach vollbrachter Tat genießen möchte.
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Fazit: Die Trentino-Halbmarathon ist absolut empfehlenswert, um das Laufjahr in entspannter Atmosphäre in der Nachsaison stimmungsvoll langsam ausklingen zu lassen.

Als wir uns dann am Montagvormittag auf den Heimweg machten fing es auch wieder an zu regnen 🙂

Halbmarathon die Erste

Halbmarathon geht immer!
Diesen Spruch kennen wir alle, aber im Vorfeld des München Halbmarathon
war ich mir da nicht mehr ganz so sicher.
Denn die kleinen Zipperlein wie Kniebeschwerden, Atmung usw. hatte ich ganz gern
als Ausrede für fehlende Trainingseinheiten gelten lassen.
Da jedoch, wie früher bereits erwähnt, mein Arbeitgeber Hauptsponsor des München (Halb-)Marathons ist, ist es eigentlich Ehrensache daran teilzunehmen.

Aufgrund des Trainingsrückstandes hatte ich mir allerdings vorgenommen, obwohl es ein Wettkampf ist, den HM ohne Zeitambitionen einfach locker zu laufen und zu genießen.
Aber selbst das war nicht so einfach, denn der Start war um 13:30 Uhr und Mitte Oktober waren es nochmalig richtig schöne und sonnige 25°.
Eigentlich ja mein Wetter….. , wenn ich richtig trainiert bin 😉 .
Die geänderte Streckenführung mit Start im Englischen Garten, gefiel mir recht gut, auch wenn es bald nach dem Start die erste längere Steigung hoch ging. Aber alles noch locker und gut machbar. Bei dem sonnigen Wetter waren auch für Münchner Verhältnisse viele Zuschauer an der Strecke und die feuerten uns tatsächlich auch an.

Normalerweise nutze ich beim HM die Verpflegungsstellen nicht, aber diesmal hatte ich mir ja vorgenommen den Lauf zu genießen und so habe ich, auch wegen der Wärme,  ab Km 10 jede Verpflegungsstelle zum Trinken und zum Kühlen genutzt.
Ab Km 14 machte sich der Trainingsrückstand dann doch bemerkbar und auch die Wärme machte mir immer mehr zu schaffen.
So war ich froh, ab Km 20 den Lärm vom Olympiastadion zu hören und war dann doch erstaunt, dass sich der letzte Km so in die Länge zog. Denn dieser KM führt zunächst außen halb um das Stadion herum, bevor es durch das Marathontor stimmungsvoll ins Stadion auf letzten 300m auf die roten Tartanbahn ging. Für manche ist dies geweihter Boden, da genau hier im Jahr 1972 Olympiageschichte geschrieben wurde. Und ich muss zugeben, dass ich jedesmal auf der Zielgerade wieder Gänsehaut bekomme. 🙂
Nach gar nicht so unanstregenden 1:57 Std. war ich dann im Ziel.
Und ich glaube leicht und locker geht anders 😉 .

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Auf der Rasenfläche im Stadion ( die ist aufgrund der Fußball-WM 1974 ebenfalls geschichtsträchtig ist) habe ich dann wohl zu schnell und zu hastig diverse Kaltgetränke zu mir genommen, was mit überhaupt nicht bekommen ist und der Heimweg,
wegen einiger Zwischenstopps, deutlich länger ausfallen ist 😦 ,

Darüber, dass es auch anders geht, berichte ich in Kürze im zweiten Teil.