Olympia 2016 in Rio de Janeiro

Die Olympiade 2016 in Rio de Janeiro ist nun auch schon wieder Geschichte.

Rio 2016

Ich gebe gern zu, dass ich ein Fan der Olympischen Spiele bin.
Zwar nicht ganz so verrückt wie früher, als ich z.B. bei der Olympiade
1984 in Los Angeles nachts wachgeblieben bin, um mir die Entscheidung im
Zehnkampf zwischen Daley Thomsen und Jürgen Hingsen anzusehen.

Aber auch heute schaue ich mir noch gern die Spiele im Fernsehen an.
Faszinierend dabei ist für mich, dass ich mir Übertragungen von Sportarten ansehe,
die sonst entweder nie im TV kommen oder mich nicht so interessieren.
Beispiele hierfür sind Judo (da meine Tochter dies einmal intensiv betrieben hat,
kenne ich mich hier ein wenig aus), Turnen, Beachvolleyball, Turmspringen usw.
Allerdings gibt es auch einige wenige Sportarten, die mich nun so gar nicht interessieren
wie Dressurreiten und Synchronschwimmen.
Die beiden großen Bereiche der Schwimm- und Leichtathletikwettbewerbe nehmen für mich eine besondere Stellung ein. Natürlich fiebere ich bei den Wettkämpfen mit deutscher Beteiligung besonders mit. Manchmal schon etwas wehmütig, wenn man vergangene Zeiten (das machen Ältere schon mal) 😉 und großartige Sportler/-innen wie eine Heike Drechsler, Michael Groß denkt. Mit ihren damaligen Leistungen wären eine Heike Drechsler mit über 7 Meter im Weitsprung oder eine Ulrike Meyfarth mit 2,12 Meter im Hochsprung immer noch erste Anwärterinnen auf die Goldmedaille.
Neben den großen internationalen Weltstars von früher wie einen Carl Lewis, Mark Spitz oder einer Kristin Otto gibt es diese absoluten Ausnahmeathleten mit einem Usain Bolt oder Michel Phellps auch heute noch. Sicher sind dies die Aushängeschilder und Publikumsmagneten der Olympischen Spiele, aber ich finde, dass gerade die unbekannten Außenseiter, die den Stars das ein oder andere mal den Rang ablaufen, eine Olympiade
interessant und sehenswert machen.
Andererseits bin ich bei dem olympischen Gedanken „dabei sein ist alles“ manchmal etwas zwiegespalten. Z. B. wenn ein Schwimmer aus einem „Schwimm-Entwicklungsland“ im Vorlauf kurz vor dem Ertrinken ist und dadurch Weltklasseschwimmer aus anderen Ländern zuhause bleiben müssen, weil die Länderkontingente ausgeschöpft sind.

Ähnlich geht es mir bei Dauerthema Doping. Ich kann es langsam nicht mehr hören und es verdirbt einen auch echt den Spaß an manchen Sportarten. Was macht es für einen Sinn, eine positiv getestete Geherin für 4 Wochen zu sperren, damit sie dann
pünktlich zur Olympiade wieder startberechtigt ist, um dann die Goldmedaille zu gewinnen???
Oder heute einen Medaillengewinner von 2008 !! zu sperren, weil man jetzt nachweisen kann, dass er gedopt war. Wie müssen sich die Platzierten fühlen, die acht Jahre später ! eine Medaille zuerkannt bekommen. Selbst wenn sie Anspruch auf Schadenersatz haben, kann das den immateriellen Schaden bei weitem nicht ausgleichen.
Für mich als Laien gibt es hier eigentlich nur zwei Möglichkeiten: entweder generelle Freigabe oder durchgängige Dopingkontrollen durch eine unabhängige Organisation mit lebenslanger Sperre für positiv getestete Athleten.

Insgesamt war mit der Olympiade in Rio zufrieden, auch, im Gegensatz zu den Medien, mit der „Medaillenausbeute“.
Ich habe interessante und spannende Wettkämpfe erlebt. Großartige Sportler/-innen gesehen. Es haben sich auch wahre Dramen wie z. B. Frühstart beim Endlauf oder 10 Sek zu früh gejubelt beim Ringen und dadurch die Medaille verloren, abgespielt.
Es ist schon sehr bitter für den Betroffenen, wenn binnen Sekunden vier Jahre Training und Entbehrungen umsonst waren.

Ich freue mich jetzt schon auf die Olympischen Spiele 2020 in Tokyo, auch darauf vielleicht einmal live dabei sein zu können.

Tokyo 2020
Besonders wenn wir wieder berechtigte Medaillen-Hoffnungen im Schwimmen
( Karina 😉 ) haben!

Bodensee-Radmarathon

In den beiden vergangenen Jahren hatte ich schon vor, am Bodensee-Radmarathon teilzunehmen.
Irgendetwas kam beide Male dazwischen, aber in diesem Jahr habe ich mich nun angemeldet.
Es gibt drei unterschiedliche Streckenlängen mit der Bronze-Tour über 80 Km oder der Silber-Tour mit 150 Km und die Gold-Tour mit 220 KM.
http://www.bodensee-radmarathon.ch/
Da ich nur als kleines Kind und somit in grauer Vorzeit einmal am Bodensee war und überhaupt keine Erinnerung mehr daran habe, bietet sich die Gold-Tour mit der fast kompletten Umrundung des Bodensees gerade zu an 😉 .

Bodensee-Klassiker-Radkarte 94.ai
Die Herausforderung liegt hierbei in der Streckenlänge, denn Zeitvorgaben gibt es nicht und ich selbst mache mir auch keine. Schließlich will ich die Fahrt genießen und möglichst viele Eindrücke von der Gegend mitnehmen.
Das schöne ist, dass man an verschiedenen Stellen in die Tour einsteigen kann. Ich habe mir als Startort Kressbronn  ausgewählt, da dieser am besten und schnellsten von München aus zu erreichen ist.
Das Steckenprofil sieht knapp 1.000 Höhenmeter vor, was auf der Länge von 220 KM
auch für mich 😉 gut machbar sein dürfte.
Ausser an einer RTF habe ich bislang noch nicht an einer reinen Radveranstaltung teilgenommen und bin schon sehr gespannt und freue mich darauf. Natürlich werde ich hier davon berichten.

Der Nachbrenneffekt

Ich hatte von erfahrenen Marathonläufern gehört, dass zwei bis drei Wochen nach dem Marathonlauf die beste Zeit für einen schnellen 10 KM-Wettkampf ist.
Ob das auch für die Zeit nach einer Triathlon-LD zutrifft?
Nun ja, letztes Jahr bin ich drei Wochen nach dem IM Frankfurt den 10 KM Rückenwindlauf (ein Charity-Lauf für krebskranke Kinder an dem wir jedes Jahr mit der Firmenlaufgruppe teilnehmen)  in für mich recht guten 48:12 Minuten gelaufen.

Dieses Jahr, zwei Wochen nach der LD in Roth, war ich schon sehr gespannt, wie es diesmal laufen würde.
Ich denke ich war mit ein bisschen schwimmen, radfahren und laufen, just for fun, schon wieder gut regeneriert.

Bei so einem kleinen Laufwettbewerb ist natürlich alles anders als bei einer Tria-Langdistanz. Aber ich finde das gerade dieser krasse Gegensatz die Faszination ist, die unseren Sport ausmacht. Natürlich gab es auch hier einige schnelle Läufer/-innen, aber der Großteil waren doch „normale“ Läufer und für nicht wenige ist so ein 5 oder 10 KM-Wettkampf das Highlight ihrer Saison.
Einfach herrlich und die ganze Familie ist bei diesem Sonntagvormittagsausflug dabei.
Pünktlich zum Start fing es dann auch an leicht zu regnen und mit zunehmender Wettkampfdauer steigerte sich auch der Regen.
Auch wenn ich auf diesem Blog schon manchmal meinen Unmut über das Wetter zum Ausdruck gebracht habe, stört mich der Regen (außer auf der Brille 😉 beim Laufen überhaupt nicht und im Wettkampf schon gleich gar nicht.
Den ersten KM war ich dann mit 4:20 min. auch recht flott unterwegs (ich hätte nicht gedacht, dass ich noch so schnell laufen konnte 😉 . Aber es lagen ja noch 9 Km vor mir und wenn ich die gut überstehen wollte, sollte ich jetzt auch mal ein wenig den Kopf einschalten.
Man kann noch so erfahren sein und so viele Wettkämpfe gemacht haben aber manchmal gehen mir mir die Pferde durch 🙂 .
Bei der kurzen Wendemarke nach ca. 2 KM hatte ich gesehen, dass ein guter Laufkollege noch 200m hinter mir lag und da er eigentlich schneller ist als ich, mich dann bald einholen würde. Als wir das zweite Mal, nun bei ca KM 7, an der Wendemarke vorbei sind, hatte sich der Abstand zwar weiter verringert, aber ich war immer noch vorn. Nur konnte ich mein Tempo nicht weiter forcieren, sondern war froh, es einigermaßen halten zu können und nicht langsamer zu werden. Bei KM 9 war ich immer noch vorn. Dieser Lauf hat komischerweise bei KM 9,7 noch einmal eine Markierung und ich sagte mir, wenn ich bis dahin noch immer vorn war, lasse ich mich einfach nicht mehr überholen ;-).
Just an dieser Markierung tippte mir der Kollege auf die Schulter?! Das war für mich das Signal zum Endspurt! Hierbei musste ich feststellen, dass auch 300m sehr lang werden können.
So kam es, dass ich in 47:23 Min durchs Ziel lief und ich dort dem Kollegen noch 30m abnehmen konnte :-).
So eine Zeit bin ich in diesem Jahrtausend (es waren aber auch nicht viele 10KM-Läufe) noch nicht gelaufen!!! Ich war total happy.
Ein hochwertiges Finishershirt von Salomon gab es auch noch obendrauf.

MEDION Digital Camera

Dem Kollegen brauchte ich aber auch nicht wirklich trösten, da er, ganz Sportsmann, mir sagte, dass er mit letzter Kraft zu mir aufschließen konnte und dann aber auch nicht mehr zulegen konnte. Ich habe ich über mich selbst gewundert, dass, obwohl ich dachte am Limit zu sein, doch noch einmal zulegen konnte.
Wir ließen diesen schönen kleinen, familiären Lauf mit einer zünftigen Brotzeit (etwas, was mir hier in Bayern gut gefällt) ausklingen und ich war erstaunt mittags schon wieder zu Hause zu sein.
Um nochmal auf die Ausgangsaussage zurückzukommen, kann ich nur jedem empfehlen, nach einen Marathon oder einer LD sich einen 5 oder 10 KM-Wettkampf auszusuchen und es dort noch einmal richtig krachen zu lassen. .
Was mich dabei so fasziniert und beeindruckt ist, dass ich obwohl ich in der Vorbereitung für Roth ganz wenig Tempotraining und nur ein paar Steigerungsläufe gemacht habe, so einen für mich schnellen 10er laufen kann.
Interessant wäre es jetzt mal zu probieren, ob man statt der langen Einheiten, mit schnellen 10ern in der Vorbereitung einen Ironman erfolgreich absolvieren kann;-) .