Countdown Berlin

Jetzt sind es nur noch ein paar Tage bis zum diesjährigen sportlichen Höhepunkt, den Marathon in Berlin.

Rückblickend war die Vorbereitung sehr durchwachsen. Immer wieder waren es „kleinere“ Verletzungen, die mich zurückgeworfen haben. Ich hatte ja hier darüber berichtet und ich will den „Wehwehchen“ jetzt aber keine Beachtung
mehr schenken, sondern nur noch positiv an den kommenden Sonntag denken.

Den Berlin-Marathon hatte ich mir ausgeguckt, weil ich hier vor zwanzig !!! Jahren, sowohl von der Zeit her, aber auch emotional, meinen besten und schönsten Marathon gelaufen bin.
Außerdem wollte ich einmal noch einen Marathon unter 4 Stunden laufen, nachdem ich das letztes Jahr in Wien knapp verpasst hatte 😉 .
Nachdem die Vorbereitung jedoch nicht optimal gelaufen ist, dies aber für mich die Voraussetzung ist um überhaupt eine Chance zu haben dieses Zeitziel zu erreichen, habe ich mich inzwischen davon verabschiedet (zumindest für Berlin 😉 .
Jetzt gilt es überhaupt erst einmal ins Ziel zu kommen und den Marathon möglichst zu genießen.

Entgegen jeder Trainingslehre und zugegeben auch entgegen jeder Vernunft, hatte ich mich entschlossen eine gute Woche vorher noch einen 30 Km Trainingslauf zu machen, was ich dann auch tat. Natürlich war immer ein Zwicken hier und da zu spüren,
aber insgesamt habe ich durchgehalten, auch wenn ich hinterher richtig platt war 😉 .

Ich denke allein für den Kopf habe ich diesen längeren Lauf noch gebraucht und bin gespannt, ob ich hierbei doch zuviel Körner verbraucht habe. Wahrscheinlich aber ist das Gegenteil der Fall und mir wird es in Berlin richtig gutgehen.
Vielleicht kann ich ja die Trainingslehre mit einem bewussten langen Lauf kurz vor dem Marathon nicht nur bereichern, sondern sogar revolutionieren 🙂 🙂 .
Wir werden es sehen und ich werde berichten.

Fuschlsee Teil 2 oder Race the Lake

Was hatten wir nicht für einen traumhaften Sommer 2018!
Schade nur, dass er ausgerechnet am Fuschsee-Man Wochenende etwas Pause gemacht hat.
Der Sonntag begrüßte uns dann auch mit 12°-13°, die sich aufgrund der vielen warmen Tage deutlich frischer anfühlten.
Für die Meisten sind das ja optimale Lauftemperaturen, ich hätte es gern so 20° oder wärmer. Aber das Leben ist ja kein Wunschkonzert 😉 . Allerdings hatte der Regen nicht nur die ganze Nacht durchgehalten, sondern war stärker geworden. Es goss Sonntagmorgen in strömen 😦 .
Da ich die Strecke um den See von meinem Neujahrslauf 2017 bereits kannte, ahnte ich schon, das es rutschig werden könnte.
Fast unbeeindruckt vom Wetter machten sich über 400 Läufer/-innen auf den Weg, den See zu umrunden.20180824_150644

Es ging zuerst ein paar Meter auf Asphalt hinaus aus den Ort und auf kleinen Schotterwegen hin zum See.
Auf der ersten Hälfte ging es hauptsächlich auf Waldboden, fast immer mit Blick auf den See, stetig kurze aber steile Anstiege hoch und natürlich auch wieder runter. Bei den Anstiegen freuten sich die Oberschenkel und abwärts waren die Knie begeistert. Man musste schon hoch konzentriert bleiben, um die Unebenheiten frühzeitig zu erkennen, was mit Brille im Dauerregen nicht immer so einfach ist.
Eigentlich wollte ich ja nur einen gemütlichen Trainingslauf machen, um zu sehen, ob Sehnen und Bänder bereit sind für den Berlin-Marathon in drei Wochen 🙂 .
Kurz vor Kilometer 9 passierte es dann. In einer steileren Abwärtspassage bin ich auf einer nassen Baumwurzel heftig umgeknickt und dachte im ersten Moment, das war es dann mit laufen. Nach dem ersten Schreck und ein paar Meter gehen,
habe ich wieder vorsichtig versucht zu laufen. Schmerzhaft zwar, aber es ging. Die letzten zwei Kilometer wieder in den Ort hinein waren dann auch wieder asphaltiert , sodass das Laufen wieder kontrollierter wurde.
Alle Finisher wurden beim Zieleinlauf von den Zuschauern lautstark bejubelt und gefeiert.

Den Blick auf die Garmin konnte ich mir trotz allem nicht verkneifen und für die 12 Km mit 200 Höhenmeter (gefühlt waren es 1.000 HM) habe ich dann doch 68,41 Minuten gebraucht. Beachtlich fand ich die Siegerzeit von etwas über 42 ! Minuten. Dem jungen Mann haben die äußeren Umstände offensichtlich gar nicht tangiert.
Für mich hieß es jetzt erstmal ab ins Hotel, vorsichtig Schuhe aus und die Bänder und den Knöchel am rechten Fuß kühlen, kühlen, kühlen.
Es schwoll dann über Nacht trotzdem an und wie schon mal bei der Schulter erwähnt, ist Blau nicht unbedingt meine Lieblingsfarbe 😉

Mit Fuschlseecrossing und Race the Lake war der Titel des Fuschlsee-Man auch wirklich hart erkämpft und ein Platz im letzten Drittel der Gesamtwertung ruft eigentlich nach einer Wiederholung ;:) .20180824_151702

Nein, Spaß beiseite, ich kann beide sehr liebevoll organisierte Veranstaltungen, die in einer Bilderbuchkulisse ausgetragen werden, nur wärmstens weiterempfehlen. Gerade wenn es auf das Ende der Freiwasser-Saison zugeht, kann man mit den Eindrücken
von so einem Seecrossing leichter in die Hallenbad-Saison einsteigen.
Ich habe auch gehört, dass es eine Veranstaltung gibt, bei der die größeren Seen im Salzburger Land durchschwommen werden. Klang sehr interessant und ich werde mich einmal informieren 🙂 🙂

Unnötig zu erwähnen, dass Montag dann der Sommer zurückgekehrt ist 🙂
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N.S.: Inzwischen ist die Schwellung am Knöchel, dank der guten Kühlung, wieder zurückgegangen und er hat auch wieder normale Farbe angenommen. Ein letzter längerer Lauf wird zeigen, ob und was in Berlin möglich ist 😉 .

Fuschlsee-Man Teil 1

Ironman zu sein ist schon toll.
Aber Fuschlsee-Man ist nun noch einmal etwas ganz besonderes 🙂 🙂 🙂 .

Als wir den Jahreswechsel 2016/2017 im Aktiv-Camp im Triathlonhotel Mohrenwirt am Fuschlsee gefeiert haben, habe ich das erste Mal vom Fuschlsee-Man gehört.
Da in 2017 mit Hamburg meine letzte Langdistanz anstand, dachte ich mir dass wäre doch genau das richtige für die Zeit danach.
Da das Teilnehmerfeld begrenzt war, habe ich mich diesmal frühzeitig 😉 für die Veranstaltung am letzten August-Wochenende 2018 angemeldet.
Was waren die Herausforderungen für den Fuschlsee-Man?
Die hörten sich mit Samstag schwimmen im See und Sonntag mit einer Laufrunde um den See auch recht chillig an. Auch die Distanzen von 4,2 Km schwimmen und 12 Km laufen sollten keine unüberwindlichen Hürden für mich darstellen.

Allerdings war ich mir inzwischen nicht mehr sicher, ob ich mit der Zerrung der Achillessehne überhaupt an einem Laufwettbewerb teilnehmen kann (sollte). Der fürsorgliche Doktor hatte ja zu einer Pause von zwei Wochen (mindestens) geraten, aber nachdem ich so in mich hinein gehorcht hatte, kam ich zu dem Entschluss, dass eine Woche Pause auch ausreichen sollte 😉 . Ein ganz lockerer 10 km-Lauf am Freitag vorher, sollte die finale Entscheidung bringen. Brachte er auch und ich gab mir grünes Licht für die gesamte Veranstaltung. 🙂 .
So machte ich mich voller Vorfreude auf den Weg nach Österreich und bin immer wieder überwältigt von dem Anblick wenn ich auf die Berge zufahre (solange ich die Berge nicht mit dem Rad hochfahren oder hochlaufen muss, ist alles ganz entspannt 🙂 .

Am Samstag war genug Zeit für den Check-In und einer ruhigen Vorbereitung, da die Abfahrt zum Schwimmstart erst um 12:45 h war. Die Wettkampfbesprechnung war dann auch recht niedlich, denn wir sollten nur einfach geradeaus durch den See schwimmen. Es gab allerdings, was ich vorher nicht wusste, aber wie bei open water Wettbewerben wohl üblich, keine Markierungsbojen und die Bemerkung, dass einige Teilnehmer statt der 4,2 Km auch schon bis zu 5 Km geschwommen sind, löste allgemeine Erheiterung aus. Aus Gesprächen war zu erfahren, dass die meisten Teilnehmer schon Spezialisten aus Schwimmvereinen waren und viele bereits mehrfach am Fuschlseecrossing teilgenommen hatten.
Vor uns wurden die Teilnehmer für die Halbdistanz (2,1 Km) mit Booten zu ihrem Start gebracht und wir wurden mit ganz modernen Reisebussen zum Ende des Sees gefahren.

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Das überschaubare Teilnehmerfeld reihte sich dann ganz entspannt über die Breite des Sees auf, so dass es keinerlei Rangelei beim Start gab. Auch der inzwischen stärker gewordene Regen störte uns Schwimmer nicht wirklich, nur für die Zuschauer war es etwas schade.


Da meine Anlaufschwierigkeiten inzwischen bekannt sind, wollte ich die ersten Meter ruhig angehen, was allerdings auch notgedrungen sowieso wieder aufgrund der Atemnot gar nicht anders ging. Die ersten 800 – 1.000 Meter waren dann auch mehr Brust- als Kraulschwimmen, bevor ich im Rhythmus war und gleichmäßig kraulen konnte. Zu dem Zeitpunkt war ich dann auch ans Ende des Feldes zurückgefallen 😦 .
Es war schon ärgerlich, aber inzwischen gebe ich nicht mehr nur dem Neo die Schuld, denn auch beim Laufwettkampf kommt es zu Atemproblemen, wenn ich es schnell angehe. Nach Berlin werde ich der Sache einmal auf den Grund gehen.

Weil ich zwischendurch sehr viel Brust geschwommen bin und auch sonst nach meinem Empfinden relativ gerade schwimme, war ich überzeugt auf dem direkten Weg zum Ziel zu sein. Trotzdem zog sich der See ordentlich in die Länge und ich muss eingestehen, dass ich die Entfernung wohl doch unterschätzt hatte. Vlt. hatte ich mir etwas arrogant eingebildet, wer beim IM 3,8 Km schwimmen kann und anschl. noch Rad fährt und läuft, der kann die 4,2 Km locker abspulen. Ich war dann doch froh, als ich den Zielbogen erkennen konnte und hielt geradewegs drauf zu. Mit etwas wackeligen Beinen bin ich aus dem Wasser und beim Blick auf die Uhr, die 1:39 Std. anzeigte, doch etwas enttäuscht, allerdings zeigte die Garmin auch 4,45 Km an 🙂 .
Ich hatte mit rund 10 Minuten weniger gerechnet, aber das langsame Brustschwimmen kostet halt Zeit.
Trotzdem war es ein ganz besonderes Erlebnis und alles in allem habe ich es genossen, einen Bergsee mit fast 22° !, umgeben von herrlicher Landschaft, einfach mal der Länge nach zu durchschwimmen.
Memo an mich: Wenn du im Wettkampf länger schwimmen willst, dann solltest du das auch ruhig öfter im Training machen 😉

Hier noch ein paar Fotos: (Fotograf Heiko Mandl, Hotel Mohrenwirt)

So, dass war nur der erste Teil. Um ein richtiger Fuschlsee-Man zu werden, fehlte jetzt noch der Lauf, über den ich im zweiten Teil berichten werde.