Wer hätte gedacht, dass ich im Mai noch einmal durch den Schnee stapfen werde?
Ich jedenfalls nicht !
Aber der Reihe nach. Nachdem ich nach über 1 1/4 Jahren endlich meine Tochter Denise wieder in den Arm nehmen konnte, hatten wir uns vorgenommen die nächsten Schönwettertage auch gut zu nutzen.
So machten wir uns bereits am Tag ihrer (frühen) Ankunft aus Tokio auf den Weg,
um die wunderschöne Berglandschaft Bayern zu genießen.
Um es nicht gleich zu übertreiben ging es an den Schliersee 780 m ü NN, um ihn auf einer gemütlichen Wanderung zu umrunden.
Nach den letzten Tagen mit Schneeregen, war es einfach herrlich bei Sonnenschein die wunderbare Landschaft zu genießen.
Da es in diesem Blog auch ab und zu sportlich zugeht, der Hinweis auf den Alpentriathlon Schliersee, der in dieser Region stattfindet.
Er zählt zu einem der schönsten aber auch härtesten auf der Olympischen Distanz. Nach dem Schwimmen im (kalten) Schliersee, geht die Radstrecke hoch auf den Spitzingsattel. Der Anstieg zum Pass hat auf den 4 km eine durchschnittliche Steigung von 9% und auch die abschließende Laufstrecke kann einige Höhenmeter aufweisen 😉
Am nächsten Tag sollte es dann etwas anspruchsvoller werden.
Unser Ziel war das Rotwandhaus auf 1.745 m. Die Tour begann am Parkplatz am Spitzingsee 1.084 m.
Allein die Anfahrt war schon besonders und als wir über eine Kuppe fahrend, auf den vor uns liegenden Spitzingsee schauten, trauten wir unseren Augen nicht. Der See war doch tatsächlich zur Hälfte noch zugefroren ! Für mich unglaublich zu dieser Jahreszeit.
Zunächst kamen wir 1,5 km auf dem asphaltierten Wirtschaftsweg gut voran, bevor wir auf den Wandersteig abgebogen sind.
Nach ein paar Metern freuten wir uns, dass auf dem Weg und besonders abseits vom Weg noch Schnee lag. Die Freude wurde mit der Zeit etwas weniger, weil der Schnee immer mehr wurde. Die meisten (erfahrenen) Bergwanderer hatten auch „Schneeketten“ unter ihren Wanderschuhen. Wir Zugereisten waren dagegen mit unseren, vom Laufen ausrangierten, Asics unterwegs. Hinsichtlich Trittsicherheit war es im losen Schnee nie problematisch, nur die Füße waren nach einiger Zeit eben nass. Oben angekommen hatten wir einen tollen Rundumblick auf die eindrucksvolle Bergwelt.
Im Sommer 2019 als das Knie noch halbwegs i. O. war, habe ich einen Freund bei seiner Vorbereitung auf den Jungfraumarathon begleitet und wir sind den Weg zum Rotwandhaus einige Male hochgelaufen. Der Ausblick von hier oben war jedesmal wieder beeindruckend. Beim Laufen ist es bei mir übrigens genauso wie beim Radfahren. Hoch ist es jedesmal eine Qual und an den steilsten Stellen musste ich sogar gehen und bergrunter ist es dann ein Genuss es richtig laufen zu lassen.
Beim Abstieg auf dem rutschigen Schnee mussten wir etwas mehr aufpassen, aber wir hatten unseren Spaß daran und bergauf und bergab gab es nach so langer Zeit auch sehr viel zu erzählen 🙂 .
Denise hat sehr gut durchgehalten und es war sicher nicht die letzte Bergtour, die wir in den nächsten zwei Wochen Ihres Urlaubs hier bei mir in Bayern unternehmen werden.
Besonders wenn die Belohnung wieder so lecker ausfällt. 😉